Trialog in Psychoseseminaren bedeutet
- zu akzeptieren, dass jeder Mensch über eigene Wahrheiten verfügt
- auszuhalten, dass Wahrheiten in Widerspruch zueinander stehen dürfen
- sich respektvoll auf gleicher Augenhöhe zu begegnen
- fremde Lebenswege und Erfahrungen gelten zu lassen und schätzen zu lernen
- auch strittige Auseinandersetzungen respektvoll zu führen
- eine gemeinsame Sprache zu entwickeln, um miteinander zu lernen
- Toleranz zu üben gegenüber schwer verstehbaren und befremdlichen Vorstellungen, Gefühlen, Ansichten, Entscheidungen und Handlungen von Menschen, die aus dem Rahmen dessen herausfallen, was gemeinhin als „normal“ gilt
- Sensibilität für das subjektive Leiden anderer zu entwickeln
- sich an die Seite von Menschen zu stellen, die in unserer Gesellschaft aufgrund ihrer Besonderheiten ausgegrenzt, stigmatisiert oder benachteiligt werden
- Menschen zu ermutigen, ihren eigenen, eigen-sinnigen, unkonventionellen, aber selbst bestimmten Lebensweg zu gehen
- jedem Menschen die Entscheidung zu überlassen, ob, wann und in welcher Weise ihm/ihr die Auseinandersetzung gut tut
- allen Teilnehmenden die Möglichkeit zu lassen, sich durch Anonymität zu schützen
- anzuerkennen, dass auch Zuhören hilfreich sein und die Selbstauseinandersetzung fördern kann; es bleibt jeder/jedem überlassen, ob und zu welchem Zeitpunkt sie oder er sich äußert
- gegenseitiges persönliches Befragen nur dann als sinnvoll zuzulassen, wenn zugleich das Motiv des / der Fragenden für alle verständlich gemacht werden kann
- nach dem Motto zu handeln: Je mehr Erfahrung in die trialogische Gesprächsrunde hineinkommt, desto mehr nimmt jede/r mit
- miteinander zu sprechen und nicht übereinander zu reden