Geschichte des Trialogs

1989 Gründung und Entwicklung des ersten Psychoseseminars in Hamburg durch Dorothea Buck (Ehrenvorsitzende des Bundesverbandes Psychiatrie-Erfahrener e.V. BPE, am 9.10.2019 im 103. Lebensjahr verstorben) und Prof. Dr. Thomas Bock
Themen der ersten Jahre des Psychoseseminars Hamburg
1992 • 1. Gesamttreffen der Psychoseseminare in Bonn
• Start des trialogischen deutschen Netzwerks Stimmenhören (NeSt)
• Gründung des Bundesverbandes Psychiatrieerfahrener BPE (regionale wechselseitige Verstärkung mit Psychoseseminaren) seitdem Trialog auf Verbandsebene
1993 Fischer-Appelt-Preis der Uni Hamburg für den besonderen Stellenwert des Psychoseseminars in der Lehre
1994 XIV. Weltkongress für Soziale Psychiatrie in Hamburg „Abschied von Babylon – Verständigung über Grenzen in der Psychiatrie“ (der erste nach der Nazi-Verbrechen und zugleich der erste im Trialog)
Bis 1998 Bundesweit ca. hundert Psychoseseminare
1998 • Veröffentlichung der Broschüre Es ist normal, verschieden zu sein in deutscher und englischer Sprache. Mit einem breiten (anthropologischen) Verstehensmodell und sehr differenziertem Behandlungskonzept
• Erste Behandlungsvereinbarung (Psychoseseminar Bielefeld)
1999 • 2. Gesamttreffen der Psychoseseminare in Schwerin
• Beginn der »Antistigmakampagne von unten«; öffentlicher Kampf für mehr Sensibilität und Toleranz; Gründung von Antistigmaprojekten: Irre menschlich Hamburg, Irrsinnig menschlich Leipzig u.a.
2000 Etablierung der Deutschen Gesellschaft für Bipolare Störung (DGBS) als trialogische Fachgesellschaft
2001 Arbeitshilfe 10 Gründung eines Psychoseseminars, Psychiatrieverlag
2002 Erste Trialogforen von Borderline-Patienten
2005 • Trialogische Beschwerdestellen, ein Projekt, das von der DGSP gefördert wurde
• Start des EU-Programms zu Förderung eines EX-IN-Curriculums »Experienced Involvement«
Ziel: Ausbildung Peer-/GenesungsbegleiterInnen (Erfahrene und Angehörige), Begegnung als Experten nicht nur in Psychoseseminaren, sondern im psychiatrischen Alltag
2007 • 3. Gesamttreffen der Psychoseseminare in Potsdam
• Film „Raum 4070/Psychosen verstehen“ über das Psychoseseminar Potsdam
2008 Derzeit gibt es in Deutschland ungefähr 100 Psychoseseminare und Trialoggruppen. Weitere in Österreich, in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein. Auch in Polen gibt es inzwischen Trialoginitiativen.
2009 Psychoseseminare feiern Geburtstag – der Trialog wird 20;
Hamburg; 26./27. Juni 2009; Jubiläumsheft der Sozialpsychiatrischen Informationen 3/2009
2009 • Antistigmapreis der DGPPN, sowie Senator Neumann Preise der Stadt Hamburg für Irre menschlich Hamburg (Trialog Begegnungs- und Fortbildungsprojekte)
• Anerkennung des Trialogs in Hamburg als „Best Practice Modell der EU“
(s. innoserv.irremenschlich)
• Start SuSi-Projekts, als trialogisches Forschungsprojekt (Subjektiver Sinn v. Psychosen) DGSP Forschungspreis 2014
2010 Jahrestagung der Psychoseseminare – „Brücken bauen durch Trialog“;
München; 25./26. Juni 2010
2011 Tagung der deutschsprachigen Trialoge – „Trialog = Begegnung hoch 3“;
Münster (Westf.); 27./28. Mai 2011
2013 Bundes-Trialog-Tagung – „Die Zukunft des Trialoges – kommt nicht von allein“;
Neumünster; 07./08. Juni 2013
2014 Der Borderline-Trialog nimmt Fahrt auf und findet eine eigenständige Vernetzung
2015 • Start des trialogischen partizipativen Forschungsprojekts EmPeeRie (Empower Peers to Research mit Hilfe der Reemtsma-Stiftung
• Film „Nicht alles schlucken“ – ein trialogischer Diskurs
Seit 2015 Start von NoW am UKE, erste trialogische Nutzerorientierte Wissenschaftsberatung in Deutschland
Seit
2017
• Es finden zunehmend mehr regelmäßige spezifische Trialoge zu weiteren Themen (Boderline, Depression, Zwang u.a.) statt
• Nach der DGPPN-Tagung gibt es nun auch beim Weltkongress für Psychiatrie in Berlin eine trialogische Programm-Beteiligung
2018 Die Ex-In-Bewegung breitet sich rasant aus, bestärkt durch die Ergebnisse des Psychenet-Forschungsprojekts, über 30 Ausbildungsplätze, in Hamburg die UKE-Bildungsakademie; auch die Angehörigen-Peerberatung setzt sich durch
2019 Treffen aller Psychoseseminare;
Köln; 22.-24. November 2019