Psychose – und dann?

Charakteristische Antworten aus Psychoseseminaren

Erfahrene:

„Ich muss lernen, wann es losgeht, um die Situation selber zu meistern. Aber: Ich würde lieber auf dieses Stück Lebensgeschichte verzichten.“

„Ich habe lange gebraucht, um alleine zurecht zu kommen. Trotz chronischer Psychose ist Wachsen, Reifen und ein selbstständiges Leben möglich.“

„Leben überfordert sich nicht! Aber Leben geht auch immer an die Grenze. Das Entscheidende ist ja Bewegung – ich mach’ mich auf den Weg.“

Angehörige:

„Das Leben mit der Psychose ist für mich wie ein Kampf gegen Windmühlen, ein Leben zwischen Hoffnung und Bangen.“

„Ich versuche ja die Ansprüche herunterzuschrauben, aber ich bin enttäuscht, dass er aus seinem Potential nichts macht. Er versteckt sich, meine ich, hinter seiner Krankheit.“

„Unser Sohn hat uns den Vorwurf gemacht, wir hätten nicht in seine Zukunft investiert. Er wechselt oft die Wohnung. Er sagt nichts, aber wir müssen finanziell einspringen.“

„Es ist ein Daneben-Stehen und Nichts-Tun-Können. Ich habe Angst, dass er das, was er war, nicht mehr sein wird. Er entwickelt sich ganz anders als er sollte – oder als das Bild, das ich von ihm hatte.“

„Meine Schwester sucht selbst nach ihrer Belastbarkeitsgrenze. Für uns Familie ist es sehr schwer zu wissen, was können oder sollen wir fordern ohne zu überfordern.“

Professionelle:

„Selbst die Immerverrückten sind nicht immer verrückt!“